Ein alter Film aus dem Jahr 1944 mit dem Titel „Einmal im Jahr -Neuzeitliche Zahnpflege bei deinem Pferd“ hat auf meiner letzten Fortbildung zu einer Diskussion über die Qualität tierärztlicher Leistungen fernab der GOT Diskussion geführt. Was man in diesem Film bereits an Techniken sieht, ist zum Teil heute noch oder besser wieder? aktuell. Zwischenzeitlich muss dieses Wissen aber wohl zumindest eingestaubt gewesen sein, so konnten doch fast alle Teilnehmer berichten von Hufschmieden die mit der Handraspel die Zähne bearbeiteten und Tierärzten die mit der recht großen Schleifmaschiene auch die Kauflächen komplett begradigt haben.
Warum hat man das, was man 1944 wusste nicht weiter entwickelt?
Grund 1: Pferde konnten das vorhandene Futter besser verwerten, wenn sie gut kauen konnten. Also stieg die Anzahl der Zahnbehandlungen, wenn Futter knapp und teuer war. In Zeiten mit genügend Futter und wo das Pferd wirtschaftlich nicht mehr entscheidend zum Überleben der Familie beigetragen hat, wurde dieses Thema wieder vernachlässigt.
Grund 2: Reiten war in dieser Zeit militärisch – und da in der Nachkriegszeit alles schlecht und böse war, was in der NS Zeit praktiziert wurde, gab es wohl in der Pferdmedizin erstmal einen Rückschritt.
Um auf die Frage zu Beginn zurück zu kommen – ja, der Preis, der bereitwillig für die Gesundheit unserer Tiere gezahlt wird, hat direkten Einfluss auf die Qualität der Leistung, bzw. ob die Leistung überhaupt zu bekommen ist.
Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=Fbe4eJ7PgYI