Die neuen Smartphones machen es möglich, dass auch 3 D Bilder aus Handyfotos generiert werden können. Das wurde nun für die Entwicklung einer App zur Sattelpassformkontrolle genutzt. Der Pferdbesitzer kann im Appstore die App herunterladen, macht mach der Beschreibung ein Foto von der Sattellage seines Pferdes, die App entwickelt hieraus ein 3 D Modell, welches dann für über 200 Euro aus Pappkarton entweder an den Sattler oder an den Besitzer geschickt wird. So braucht der Sattler dann nicht mehr zum Pferd fahren.
Auf den ersten Blick scheint das ganze eine coole Idee zu sein, auch wenn ich über 200 Euro für ein bisschen Pappe echt richtig teuer finde.
Auf den zweiten Blick und aus den Augen eines Manualtherapeuten ist ein Pferd deutlich komplizierter. Den Sattel nur im Stand anzupassen ist schon ein Problem, denn geritten wird in der Regel ja in der Bewegung. Der Rücken bewegt sich dabei ebenfalls in drei Dimensionen und das muss der Sattel entsprechend mitmachen. Am stehenden Pferd sehen wir dabei nicht unbedingt eine Art „Mittelwert“, denn je nach Kostitution, Charakter, Trainingszustand und Haltungsform kann es sich eine bessere oder schlechtere „Alltags“Körperhaltung angeeignt haben. Wie gut geschlossen und mit welcher Kopfhöhe das Pferd steht, macht ebenfalls deutliche Unterschiede am Modell. Hier reden wir nicht davon, ob das Pferd das eine Bein 50 cm vor dem anderen platziert hat, sondern von wenigen Centimetern. Auch das reiterliche Können und die Bewegungsmöglichkeiten des Pferdes beeinflussen den Sattel. Daher kann es meiner Meinung nach keine Fachgerechte Anpassung geben, ohne Pferd und Reiter in Bewegung zu sehen. Fazit: Investiert euer Geld lieber anderweitig.