• Manuelle Behandlungstechnik ohne weitere Hilfsmittel
  • Ganzheitlicher Ansatz
  • Ergänzende Therapie zur Schulmedizin
  • Beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Struktur und Funktion
  • Auch Präventiv
  • Behandelt Subluxationskomplexe durch ein Adjustment

Geschichte:

Daniel David Palmer (07.03. 1845 – 20.10.1913) ist der Begründer der Chiropraktik.

DD Palmer betreibt ab 1865 eine Magnetfeldtherapie „Praxis“ in den USA(Davenport, Iowa). Hier trifft er 1895 den gehörlosen Hausmeister Harvey Lillard, welcher eine Umfangsvermehrung am Rücken hatte. Er erzählte Palmer, das es 17 Jahre zuvor in seinem Rücken „gekracht“ hatte und er dabei das Gehör fast verloren hatte. Palmer versuchte daraufhin den „Wirbel wieder in die richtige Stellung zu drücken“ – (nach diversen Versuchen) knackte es in der Wirbelsäule und H.Lillard konnte wieder hören. Daraufhin entwickelte Palmer die Theorie der „verschobenen Knochen“ und eröffnete 1897 die Palmer School of Chiropractic. Sein Sohn entwickelte die Techniken und Theorien hierzu weiter. Heute ist das meiste der ursprünglichen Vorstellungen obsolet, aber Anatomie und Neurologie haben viele neue Erklärungen geliefert, warum Chiropraktik funktioniert.

 

Was ist ein Vertebraler Subluxationskomplex (VSK)?

Ein spezifischer Terminus der Chiropraktik, welcher NICHT die gleiche Bedeutung wie Luxation und Subluxation im medizinischen Sinne hat.

Dieser Terminus beschreibt die gestörte Beziehung zwischen 2 Gelenkstrukturen, die Funktionsstörungen oder pathologische Veränderungen zur Folge haben.

 

Wie werden Subluxationskomplexe gefunden?

Bei der chiropraktischen Untersuchung wird die spezifische Beweglichkeit der einzelnen Gelenke durch spezielle Palpationstechniken (Motion Palpation) getestet. Folgende Befunde können dabei wahrgenommen werden:

  • Schmerz/ Empfindlichkeit
  • Asymmetrie
  • Bewegungsspielraum
  • Gewebstonus, Textur, Temperatur der umgebenden Strukturen

Was bedeutet Listing?

Das Listing beschreibt die Bewegungseinschränkung – Also: die chiropraktische Diagnose wird als Listing bezeichnet.

Hier gibt es viele unterschiedliche Methoden. Beim IAVC wird die Methode nach Gonstead und Motion Palpation unterrichtet. Über ein Einheitliches System zur Beschreibung der Bewegungseinschränkungen ist es möglich, dass man sich innerhalb der Fachrichtung austauscht und unterhalten kann, ohne das Missverständnisse über die Befunde entstehen.

Was ist ein Adjustment?

Die Behandlung einer Subluxation.

Dieses passiert über einen schnellen, spezifischen „Thrust“ (Impuls) in den „paraphysiologischen Bewegungsspielraum“. Dieser ist spezifisch für das Gelenk. Der „Thrust“ besitzt eine kleine Amplitude, einen kurzen Hebel und eine hohe Beschleunigung. Diese Behandlungsmethode ist charakteristisch für die Chiropraktik, die sich damit von osteopathischen Techniken unterscheidet.

DIE GESAMTE CHIROPRAKTISCHE DIAGNOSTIK UND BEHANDLUNG WIRD IM NORMLEN BEWEGUNGSSPIELRAUM EINES SEGMENTS AUSGEFÜHRT

Es werden also KEINE Knochen eingerenkt, sondern Bewegungseinschränkungen durch spezifische Impulse gelöst, wobei das Nervensystem des Patienten die „Antwort“ auf das Adjustment liefert.

Wirkmechanismus des Adjustment:

  • Mechanisch: Unterdruck im Gelenk – Synoviale Adhäsionen werden gelöst, reduziert kapsuläre Verklebungen
  • Neurologisch: Input wird verändert! Propriozeptive Mechanorezeptoren werden angeregt, Schmerz wird „überschrieben“

Der Effekt ist unmittelbar, Wiederholungen führen durch Neuroplastizität zu „Lerneffekt“

Wie verändert es das „Input“ für die Nervenzellen/ Rezeptoren?

Jeder Nerv hat eine spezifische „FOF = Frequency of Firing (Impulsfrequenz)“. Diese ist reduziert, wenn eine Bewegungseinschränkung vorliegt. Durch ein Adjustment kann diese FOF erhöht werden.

Was ist die „Kontrollschrankentheorie“(englisch: Gate Control Theory)

Bereits 1965 konnten Melzack und Wall zeigen, dass die Weiterleitung der Schmerzimpulse im Rückenmark sowohl von peripheren als auch von absteigenden Bahnen aus dem Gehirn gehemmt werden können. Der Organismus verfügt somit über ein körpereigenes Schmerzhemmsystem, das individuell und situationsabhängig mehr oder weniger stark aktiv ist.

In ihrer Gate-Control-Theorie verdeutlichten sie damit den Einfluss des Gehirns auf die periphere Schmerzwahrnehmung. So kommt es beispielsweise bei sehr starker emotionaler Erregung oder bei großen Verletzungen (z. B. bei einem Autounfall) dazu, dass die betroffene Person über den Gate-Control-Mechanismus die Schmerzen zunächst nicht wahrnimmt und ausblendet. Auch die analgetische Wirkung von Akupunktur, Hypnose, Autosuggestion, Placebos usw. kann durch diese Theorie erklärt werden.) Auch der schmerzstillende Effekt einer chiropraktischen Behandlung kann hierüber erklärt werden. Der Bewegungsimpuls „überschreibt“ den Schmerz.